Pläne der Verkehrssenatorin Jarasch für Fahrrad-Schnellradweg von Heiligensee über Tegel in die Innenstadt sind unausgegoren. Für Tegel bedeutet das Chaos pur!

Das Fahrradfahren erfreut sich immer größerer Beliebtheit und ist ein wichtiger Bestandteil der CO2-neutralen Fortbewegung. Um den Fahrradfahrern ein möglichst sicheres Teilnehmen am Straßenverkehr zu ermöglichen, ist eine gut durchdachte Fahrradweg-Infrastruktur, die den Drahtesel sinnvoll in bereits vorhandene Straßenverkehrskonzepte eingliedert, unabdingbar.

Die Pläne der grünen Verkehrssenatorin Bettina Jarasch, einen Schnellradweg von der Heiligenseer Stadtgrenze zum Hauptbahnhof zu führen, entbehren jedoch in der aktuellen Planungsphase jeglicher Logik.

Hier zwei Beispiele zur Streckenführung, über die der „Tagesspiegel“ berichtete:         

  • Auf der Karolinenstraße zwischen Ruppiner Chaussee und Waidmannsluster Damm ist ein 4,00 Meter breiter Zweirichtungsradweg vorgesehen.
  • Zentrales Element in der Ortslage Tegel ist die Einrichtung einer durchgängig geschützten Radverkehrsinfrastruktur. Hierfür muss der Straßenraum grundlegend neu aufgeteilt werden. Für letzteren besteht mit der parallel verlaufenden Autobahn A111 eine leistungsfähige Verbindung als Alternative zum dichtbebauten Gebiet in der Ortslage Tegel.

„Durch die Einmündung der von der Ruppiner Chaussee kommenden Radfahrer auf die Karolinenstraße würde ein regelrechtes Nadelöhr mit dem über die Heiligenseestraße aus Heiligensee, Konradshöhe und Tegelort kommenden Autoverkehr schon unter „normalen“ Bedingungen entstehen. Wäre jedoch die A111 gesperrt, würde der Verkehr, der normalerweise über die Autobahn Richtung Innenstadt fährt, ebenfalls über die Heiligenseestraße in Richtung Tegel geleitet werden - das Chaos wäre perfekt“, befürchtet Stephan Schmidt (CDU), Wahlkreisabgeordneter für Heiligensee, Konradshöhe, Tegelort und Tegel.

Ähnlich verhält es sich mit den Plänen für die Berliner Straße, die im Sperrungsfall der A111 die wichtigste Umleitungsroute in Richtung Innenstadt ist. Wie aus der Planung herauszulesen ist, wäre eine Spur des Autoverkehrs für den Radweg in Gefahr. Das hieße also, dass sämtlicher Verkehr aus dem Nordosten Berlins kommend, sich einspurig durch Tegel quälen müsste.

„Dass die Fahrrad-Infrastruktur sinnvoll ausgebaut und gerade in Reinickendorf instandgesetzt sowie -gehalten werden muss, steht außer Frage. Die aktuelle Planung des Berliner Senats für den Radschnellweg ist in weiten Teilen, vor allem den Berliner Norden betreffend, nahezu absurd“, sagt Stephan Schmidt.

„Die Streckenführung und -umsetzung sollte dringend neu bewertet werden, sonst droht uns im Norden ein Verkehrsinfarkt mit Ansage“, so Schmidt weiter. Dass die A111 in absehbarer Zeit saniert und dafür über einen langen Zeitraum hinweg nur eingeschränkt nutzbar sein wird, ist bisher in den Planungen ebenfalls nicht berücksichtigt. Schon ohne Radweg durch Heiligensee und Tegel werden quälend lange Staus durch die Ortsteile hinweg die Folge sein. Gar nicht auszudenken, wie die Situation sich mit den zusätzlichen Einschränkungen verhalten würde…

Speziell für die Ortsteile Heiligensee und Tegel muss der Senat dringend eine grundlegend neue Planung für den Radschnellweg erarbeiten, die die Verkehrssituation, unter Berücksichtigung kommender baulicher Ereignisse, MIT und nicht GEGEN die Autofahrer beinhaltet. Ich bin mir sicher, dass durchaus sinnvollerer Alternativen gefun